Simulation des Kernschattenfluges von Xavier Jubier - (c)2013 X.Jubier
Das rote Oval zeigt hierbei die Umrisse des Kernschattens in einer Flughöhe von
13 Kilometern, das schwarz ausgefüllte Oval den Schattenwurf auf der Wasseroberfläche.
Die Blickrichtung zur Sonnenfinsternis wird durch den grünen Pfeil angezeigt.
In der Folge wurden mit beiden Experten viele Details erörtert, die sich zunächst als unscheinbar, in letzter Konsequenz
jedoch als mögliche weitere Fehlerquellen herausstellen sollten. Das Spektrum reichte hier von der Auslösung eines
neuen Zeitabgleiches der Borduhr mit den Signalen der GPS-Satelliten noch vor dem Abflug bis hin zur Anlage von
Wegpunkten mit möglichst sekundengenau einzuhaltenden Ankunftszeiten. Ganz entscheidend war auch die Ermittlung
von Zeitkorrekturen für verschiedene Flughöhen. Aufgrund des flachen Einfallswinkels des Kernschattens kommt es
hier zu Verschiebungen.
Natürlich spielt bei einem solchen Anforderungsprofil die Erfahrung und Flexibilität des Piloten auch eine wesentliche
Rolle. Hier sind wir froh, dass uns der 'head of flight operations' von Longtail Aviation, Martin Amick, seine Dienste
zugesagt hat. Martin kann auf über 13.000 Flugstunden zurückblicken, war Chefpilot bei Northern Airways und hat auch
selbst schon drei totale Sonnenfinsternisse beobachtet. Er wird u.a. die von uns vorbereiteten Flugrouten vor Abflug
mit den aktuellen Wetterdaten verknüpfen und in das Flugmanagementsystem an Bord übertragen.
Insgesamt betrachtet also eine durchaus sportliche Aufgabe, für deren Lösung wir uns nun aber gut aufgestellt sehen.
Vorläufige Planung für drei alternative Flugrouten. Favorisiert wird hierbei eine Kreuzung der Zentrallinie bei 11:08:00 UTC.
Vorteile eines Beobachtungsfluges
Wenn man die Gegebenheiten einer Beobachtung in grosser Höhe mit denen auf der Erdoberfläche
vergleicht so stellt man schnell fest, daß der hier getätigte Aufwand durchaus zu rechtfertigen ist :
-   Die Wahrscheinlichkeit eines von Wolken ungetrübten Blickes auf das Ereignis ist sehr hoch
-   Die Luftunruhe durch Verwirbelungen in den einzelnen Luftschichten ist ausgeschaltet (Seeing)
-   Die Himmelstransparenz ist in 13 Kilometern Höhe wesentlich besser als auf der Erdoberfläche
-   Die Sonnenkorona wird vor einem schwarzen Himmel und somit besonders kontrastreich erscheinen
-   Der Blick von oben ermöglicht die Betrachtung des wandernden Mondschattens bis zu der in 400km
Entfernung verlaufenden Horizontlinie
-   Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die Insassen unseres Flugzeuges die ersten Menschen sein,
die die totale Phase dieser Sonnenfinsternis erleben dürfen.
Weiterführende Links :
Wetterlinks :
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